Heilsame, authentische Dankbarkeit kultivieren - wie und warum?

Fällt es dir leicht das Gute in deinem Leben dankbar wertzuschätzen? Oder ist das etwas, was dir schwer fällt oder du dir mehr wünschst?
Ich finde es total spannend wahrzunehmen, dass es da ganz verschiedene Ebenen zu entdecken gibt. Und dabei geht es nicht darum Zuckerguss über Schwierigkeiten und Herausforderungen zu streuen. ;-) Heute lade ich dich ein gemeinsam zu erkunden, wie echte Dankbarkeit in unserem Leben wachsen und unseren Horizont erweitern kann...

Das Angenehme körperlich erleben

Es gibt Phasen und Momente in unserem Leben, die sehr herausfordernd sein können. Vielleicht sind unsere Umstände gerade nicht einfach, vielleicht gibt es Probleme für die wir keine Lösung haben, vielleicht gehen wir durch Heilungsphasen, die uns fordern.

 

Ich erlebe es als etwas sehr Heilsames in diesen Phasen und überhaupt immer wieder im Alltag meinen Blick zu heben und zu sehen, was alles Gutes und Liebevolles in meinem Leben ist. Dankbarkeit für kleine und große Dinge. Dankbarkeit für Dinge, die bisher jeden Tag meines Lebens da waren, wie ein warmes Zuhause, genug zu Essen und warme Kleidung, die Möglichkeit in die Natur zu gehen, Augen zu haben, die sehen...

 

Ich glaube in gewisser Weise ist es eine willentliche Entscheidung unseren Blick auf das Gute in unserem Leben gleiten zu lassen, was immer auch da ist. (Falls das Wiederstand in dir hervorruft oder dich ärgert - später schreibe ich mehr dazu :-) )

 

Ich finde, dass Wertschätzung uns vor Trübsinngkeit und Verbitterung bewahren kann und einen guten Ausgleich zu unseren Herausforderungen bildet. Es ist schön, wenn sich das Bewusstsein ausdehnt und unser Blick weitet. Wenn du möchtest halte einen Moment inne. Wofür bist du gerade dankbar? Schau dich um – in deiner direkten Umgebung und überhaupt in deinem Leben. Entdeckst du Elemente, die liebevoll für dich sind? Vielleicht eine warme Decke oder eine Tasse Tee, bestimmte Menschen oder die Natur…?

 

Etwas wertzuschätzen hebt unseren Blick über uns und unsere Herausforderung hinaus. Wir kreisen nicht länger in Schleifen um ein Problem, sondern der Raum wird weiter.

Wir haben die Möglichkeit uns bewusst dem Liebevollen in unserem Leben hinzuwenden. Wie geht es dir dabei?

 

 

Das Angenehme körperlich erleben

Ja, wir können uns Dinge bewusst machen, die gerade gut sind und das ist wundervoll. Und zusätzlich können wir üben, diese Dinge tatsächlich auch zu fühlen. Ah ja, ich sehe, dass die Decke gerade da ist. Das kann wie eine Erkenntnis sein. Und nun kann ich mir noch Zeit nehmen das körperlich zu erfühlen. Ah, ich spüre Wärme, die mir die Decke schenkt. Ah, ich merke mein Körper fühlt sich darunter geborgen und sie ist wie eine liebevolle Hülle für ihn.

 

Ich erinnere mich auch an Momente und in meinem Leben, in denen ich es total schwer fand für irgendetwas dankbar zu sein. Ich war einfach konfrontiert mit so viel Schmerz in mir, dass gefühlt all der Raum damit voll war. Es hat mich regelrecht auf die Palme gebracht, wenn jemand dann meinte: "Schau doch mal Stefanie, es gibt immer etwas für das man Dankbar sein kann.". Ich habe mich dann einfach nicht verstanden gefühlt. In diesen Momenten fand ich es hilfreich einfach nur danach Ausschau zu halten, ob es etwas gibt, was nicht ganz so schmerzhaft ist und mich mit meinem Schmerz versteht. Außerdem fand ich es hilfreich mir Raum zu geben meine körperlichen Impulse möglichst konstruktiv umzusetzten. Wir können immer schauen, was ein kleiner, liebevoller und machbarer Schritt für uns ist.

 

Dazu kommt auch, dass unser Nervensystem manchmal erst lernen muss, dass die Bahnen von Wohlgefühl, Wertschätzung, Geborgenheit auch gebraucht werden. Sie dürfen mit der Zeit richtig schön geschmeidig und breit werden. Vielleicht sind unsere Nerven eher gewohnt in stressigen oder tauben Zuständen zu sein und das hat mit Sicherheit seine Gründe. Unser Körper hat sich all die herausforderndern Momente gemerkt, die er in der Vergangenheit nicht verarbeiten konnte.

In unserer frühen Kindheit entsehen grundlegende Prägungen für unser Leben. Wir wachsen hinein in die Welt unserer Eltern, der Kultur und Zeit in der wir groß werden. Doch das Gute ist, dass unser Nervensystem die Fähigkeit besitzt sich jederzeit weiterentwickeln und zu harmonisieren. Wenn wir als Kind zum Beispiel nicht genug Unterstützung bekommen haben, können wir uns hier und heute trotzdem in diese Richtung ausstrecken. Behutsam, jeden Tag ein Stück und mit Geduld. Vielleicht tragen wir einen inneren Hunger aus unserer Kindheit in uns, wie soll ich mich dann als Erwachsener wohlig genährt und versorgt fühlen. Wir dürfen kleine Schritte in diese Richtung gehen und mehr von dem, was wir eigentlich gebraucht hätten hier und heute nachträglich annehmen. Es gehört dazu, dass wenn wir mehr Gutes willkommen heißen, sich auch die Bereiche melden, die andere Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht gibt es da noch eine Kraft, Ärger, Traurigkeit oder Taubheit, die bisher noch nicht fließen konnten. Deswegen finde ich es schön langsam zu machen und zu erlauben auch diesen Dingen liebevolle Unterstützung zu ermöglichen.

 

 

Dankbarkeit als natürlicher Ausdruck von Entwicklung

Und wenn wir uns auf diese Heilungswellen einlassen, dann erlebe ich wie es immer wieder Phasen von natürlich entspringender Dankbarkeit gibt. Wow, ich kann jetzt viel besser ausdrücken, was ich möchte. Wow, ich fühle immer mehr Halt in meinem Leben.

 

Eine Zeit lang habe ich abends in mein Tagebuch geschrieben für was ich heute dankbar bin. Manchmal sind mir nur ein, zwei Sachen eingefallen und manchmal habe ich Seiten voll geschrieben. Ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass sich mit der Zeit mein Blick für das Gute und Schöne, Stabile und Hilfreiche in meinem Leben geweitet hat. Meine Nervenbahnen, die diese Dinge tatsächlich fühlen können, haben sich weiter entfaltet und tun das immer noch. :-)

 

Manchmal leben wir unser Leben einfach so vor uns hin, doch ist es wirklich selbstverständlich, dass fließendes Wasser aus unserer Leitung kommt? Ist es wirklich selbstvertändlich, dass ich Augen habe die sehen, Ohren die hören? Dass ich laufen und Singen und durch die Natur spazieren kann? Dass es Pflanzen und Tiere gibt, die ich wahrnehmen kann? Dass es Berge und das Meer gibt, Flüsse die fließen? Liebe Menschen in meinem Leben, mit denen ich gerne Zeit verbringe?

 

Gerade auch wenn ich merke, wie Dinge, die ich mein Leben lang mit mir herumgeschleppt habe, die mir immer ganz normal vorkamen, beginnen zu heilen erfüllt mich das auf ganz natürliche Weise mit Dankbarkeit. Dass Heilung bei mir und und andern Menschen geschieht ist für mich immer wieder ein wundervoller Anlass Dankbarkeit durch mich strömen zu fühlen.

 

Hier das Video zum Thema:

 

 

 

Wenn du teilen möchtest, wo du beim Lesen Resonanz hattest oder was du für Erfahrungen damit verbindest, freue ich mich von dir zu hören.

Alles Liebe für dich

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