Wenn wir Wut spüren, ist das ein intensives Empfinden, das manchmal gar nicht so einfach zu verdauen ist. Doch unsere Wut ist eine riesen Chance in mehr Lebendigkeit und gesunde Grenzen hinein zu wachsen. Dabei dürfen wir so viel Unterstützung bekommen wie wir brauchen. Wir können Schritt für Schritt lernen, das Wut nichts ist, was wir fürchten oder unterdrücken müssen, sondern was uns einlädt unseren Platz einzunehmen und mutig das Leben mit zu gestalten...
Wut gehört zum gesunden Menschsein dazu
Wut ist eine der vielen verschiedenen Farben, die wir als Menschen empfinden können. Wut ist ein Gefühl, dass auch sehr intensive Körperempfindungen mit sich bringen kann. Oft zeigt uns Wut, wo
und was für uns nicht stimmig und gut ist. Wenn wir ihr lauschen, erzählt sie uns oft auch etwas über unsere Grenzen. Wenn wir Wut spüren, ist unser sympathisches Nervensystem aktiv, dass unseren
Körper aktiviert.
In spiriteullen Kreisen gibt es manchmal die Haltung, dass Wut eine "niedrige Schwingung" mit sich bringt und es erstrebenswert ist sie in eine "höhere" zu verwandeln, wie inneren Frieden und
Vergebung.
Ich begrüße es, wenn Wut anerkennend und wertschätzend sein darf und wir üben und lernen, sie auf konstruktive, körperorientierte Weise fließen zu lassen. Wir sind keine schlechten Menschen, wenn wir Wut empfinden. Wut gehört nach meinem Empfinden zum Menschsein dazu.
Wut ist eine aktivierende Kraft, die etwas verteidigen oder gestalten möchte. Die Wut, die sich vielleicht im Laufe unseres Lebens angestaut hat, verdient es behutsam und in gut verdaubaren Häppchen an die Oberfläche zu kommen. So wird die Lebenskraft, die bisher darin gebunden war frei und steht uns in unserem heutigen Leben wieder zur Verfügung.
Unsere vergangenen Prägungen in Bezug auf Wut erkennen
Wenn du möchtest, nimm dir einen Augenblick Zeit und schau, ob es bestimmte Erinnerungen aus deiner Kindheit gibt, die mit Wut zu tun haben. Wie hast du die Wut deiner Eltern erlebt? Durftest du selbst als Kind wütend sein und wurdest dabei liebevoll begleitet?
Leider werden nur wenige von uns so groß, dass wir einen gesunden Weg lernen, wie wir unsere Lebenskraft auf konstruktive Weise durch unseren Körper fließen lassen und die Kraft, die sie freisetzt sinnvoll einbringen. So ist bei manchen Menschen ein richtiger Wutberg aus der Vergangenheit entstanden, den wir in unserem Inneren mit uns herumtragen. Wenn uns dann aktuell etwas ärgert, dann spüren wir manchmal, wie der innere Wutberg mit ins Schwingen gerät. Manchmal gab es in der Kindheit überhaupt keinen Raum Wut zuzulassen. Manchmal haben wir erlebt, wie die Erwachenen um uns herum Wutausbrüche hatten, die uns ängstlich und verstört zurück gelassen haben. Oder wir durften zwar wütend sein, hatten aber kein Gegenüber, dass uns geholfen hat die Gefühle zu verarbeiten und zu spüren, dass es okay ist intensiv zu empfinden und wir dabei Untersützung und einen sicheren Raum bekommen.
Wenn wir in unserer Kindheit erlebt haben, dass unsere Grenzen nicht wahrgenommen und respektiert werden, bringt das oft eine Wut-Reaktion mit sich. Wenn es nicht genug Raum und Sicherheit gibt, unterdrücken kleine Kinder diesen Impuls, der nun darauf wartet, dort abgeholt zu werden, wo er vielleicht seit vielen Jahren verharrt. Auch wenn kindliche Bedürfnisse nicht ausreichend erfüllt wurden, kann das Wut in einem heranwachsenden Menschenkind auslösen. Das ist sehr verständlich, finde ich, und hat seine Berechtigung.
Heruntergeschluckte Wut kann auch manchmal mit sich bringen, dass wir leicht gereizt sind und schnell in ein Kämpfen mit uns selbst, anderen Menschen oder unseren Umständen geraten. Es ist ein riesiger Unterschied, ob wir etwas aus einer kämpferischen Haltung anpacken, die aus unserer unerlösten Vergangenheit stammt oder ob wir präsent im Hier und Jetzt unsere Kraft bewusst einbringen um liebevoll Dinge zu gestalten.
Wut auf liebevolle Weise fließen lassen
Ich empfinde es als schön und wertvoll, wenn wir Schritt für Schritt lernen mit unserer Wut einen guten Weg zu finden. Das Unterdrücken von Wut ist keine Lösung. Das Explodieren und wilde Ausagieren von Wut sehe ich auch nicht als Lösung. Es ist heilsam, wenn wir den Boden unter den Füßen spüren können und der (alten, angestauten) Wut immer wieder Räume schaffen durchzufließen. Wir wollen uns nicht in der Wut verlieren und uns selbst und andere auch nicht verletzen.
Heilsam kann es sein zu erkunden, wo die Wut sich denn in unserem Körper zeigt, wo wir sie spüren können und wie sich das anfühlt. Weiter können wir behutsam erforschen, was eventuell für Bewgungsimpulse in unserer Wut stecken. Vielleicht will sich eine Hand zu einer Faust ballen oder ein Bein möchte treten. Vielleicht möchten wir etwas oder jemanden wegdrücken oder etwas ausdrücken.
Gerade, wenn wir in der Kindheit oft allein mit unserer Wut waren, kann es auch hilfreich und erleichternd sein uns für zusätzliche Unterstützung zu öffnen. Vielleicht möchtest du einen inneren Helfer einladen oder dir einen Menschen suchen, der dir damit zur Seite steht. Gemeinsam geht es manchmal leichter und gerade, wenn wir es als Kind nicht erlebt haben, dass jemand auf liebevolle Weise bei uns ist, während unsere Wut sich ausdrücken darf, kann das ein sehr heilsames Erlebnis sein.
Wenn du spürst, da gibt es brodelnde Wutberge in dir und du wünschst dir damit Unterstützung, begleit ich dich gern auf körperorientierte Weise dabei. Schreib mir gern, wenn du Interesse an einem Coaching mit mir hast.
Mehr zum Morgenlicht-Coaching erfährst du hier.
Möge unsere Lebenskraft auf liebevolle Weise fließen und die Erde bereichern.
Alles Liebe für dich.
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