Wenn wir Neuland entdecken, wenn wir über alte Grenzen hinauswachsen, wenn wir durch Heilungsprozesse gehen und immer mehr in unsere Kraft und Mitte finden, begegnen sie uns früher oder später auf unserem Weg: Unangenehme Gefühle wie Trauer, Schmerz, Angst und Einsamkeit.
Wie du an dieser Stelle nicht halt machen, sondern weiter liebevoll deinem Weg folgen kannst und warum sich das Ganze lohnt, darum geht es hier...
Warum unangenehme Gefühle mit von der Partie sind
Du willst Neuland entdecken, möchtest über alte Grenzen hinauswachsen, heilen und immer vollständiger werden? Du sehnst dich danach dein Potential immer mehr zu leben? Das ist toll!
Wann immer wir uns auf innere oder äußere Entdeckungsreise begeben, zum Beispiel wenn wir unser Frausein erforschen, unserer Kraft und Intuition mehr Raum in unserem Leben geben, geschieht es wie von selbst, dass wir mit unangenehmen Gefühlen in Berührung kommen. Manchmal sind sie so unangenehm, dass wir uns schnell abwenden, sie ignorieren oder erstarren.
Manchmal werden diese intensiven oder auch unterschwelligen Gefühle auch durch bestimmte Situationen in unserem Leben wachgerufen, wie zum Beispiel in der Begegnung mit anderen Menschen.
Ich möchte dir Mut machen vorsichtig innerlich da zu bleiben, wenn einmal ein solch unangenehmes Gefühl an deine innere Tür klopft. Sehr oft ist es so, dass dieses unangenehme Gefühl genau auf diesen Moment gewartet hat, dass es sich dir zeigen und lösen kann.
Wir alle tragen eine Menge von altem unerlöstem Schmerz in uns. Schmerz aus unserer Geburt, Schmerz aus unserer Kindheit, Verletzungen, die sich während unseres Lebens angesammelt haben und die im jeweiligen Moment zu groß waren um sie vollständig zu meistern. Wir haben alles in unseren Rucksack gestopft und er wurde immer größer und schwerer. Doch jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir eingeladen sind diesen Ballast wahrzunehmen und loszulassen.
Wie unglaublich wertvoll, wenn wir uns immer mehr trauen da hinzuschauen, wo es auch mal unangenehm ist, denn dieses Hinschauen und Wahrnehmen allein ist so heilsam. Umso mehr wir uns auf das einlassen, was eh schon da ist, umso leichter wird es.
Und was ich jedesmal spüre, wenn ich durch so ein dunkles Gefühls-Tal in meinem Inneren gehe, oder jemanden dabei begleite, ist, dass es danach leichter, freudiger und lebendiger wird. Weder vor dem Tal halt machen, noch sich ewig darin zu verstricken lohnt sich. Und ganz ehrlich, auf lang gesehen kommen wir an diesen Bereichen eh nicht vorbei, denn unser Leben wird sie uns immer wieder vor die Nase halten, weil es sich für uns wünscht, dass wir heilen.
Es weiß einfach wie sehr es sich letztendlich für uns lohnen wird.
Den Weg, den ich durch ein solches Tal von unangenehmen Gefühlen bevorzuge, ist folgender:
Atmen und fühlen und atmen und fühlen
Wann immer ich mich dabei ertappe doch einmal in schmerzhaftem Gedankenwirrwarr zu versinken, erinnere ich mich an meinen gewählten Weg: Ich erlaube mir zu fühlen. Wie laut das Gefühl sein mag oder auch wie leise.
Das geht am besten, wenn ich mich in meinem Körper sinken lasse. Ich breite meine Aufmerksamkeit einfach immer mehr in meinem gesamten Körper aus, lehne mich zurück und spüre, wo es zieht oder sticht oder drückt. Wenn wir der Einsamkeit, dem emotionalen Schmerz oder der Traurigkeit auf diese Weise Raum geben, uns mehr und mehr entspannen und realisieren, dass es eh nichts bringt zu kämpfen, dann haben wir bereits einen großen Schritt gemacht.
Dein Atem ist ein wunderbarer Begleiter auf dieser inneren Abendteuerreise und unterstützt dich fabelhaft dabei, diesen alten verkrusteten Schmerz heilen zu lassen. Das was hart war und sich in dir gewehrt hat darf fließen und weich werden. Und das kann eine riesige Erleichterung sein!
Vielleicht findest du es auch hilfreich diese Gefühle in deinem Körper zu fühlen und sie durch Bewegung, wie Ausschütteln des Körpers oder Tanzen in Fluss zu bringen. Vielleicht ist dir auch danach zu tönen. In allen Varianten kannst du deinem Atem nebenbei Raum geben frei zu strömen. Er ist immer bei dir und hilft dir gern.
Woran ich mich auch immer wieder erinnere ist, dass ich mich dabei nicht anstrengen brauche. Ich brauche meine Gefühle nicht verkrampft zum Wiederfließen zu zwingen, das ist ein Widerspruch in sich. Im Gegenteil, je mehr ich mich entspanne und diesem natürlichen Prozess vertraue, umso leichter wird es.
Traurigkeit und Schmerz verwandeln
Das Fühlen deiner Gefühle im Körper, die Akzeptanz, dass sie jetzt da sind, ist der erste Schritt, wenn du deine Gefühle fließen lassen möchtest.
Entspannung (auch Bewegung, Tönen, Malen) und dein Atmen sind helfende Hände, wenn es darum geht diese unangenehmen Gefühle zu verwandeln.
Wenn du spürst du fühlst dich mit einem Gefühl überfordert, so kannst du auch mit kleinen Häppchen von diesem Gefühl beginnen und immer einmal wieder hinspüren.
Natürlich kannst du auch jederzeit die Unterstützung von anderen Menschen annehmen und dich umschauen, wer oder auch was es dir erleichtert deinen Weg sanft und liebevoll zu gehen.
Du musst ganz gewiss nicht alles allein machen, ganz ehrlich ich glaube, dazu sind wir einfach nicht gemacht. Wann immer du dich nach Unterstützung sehnst, möchte ich dich ermutigen, dich für sie zu öffnen.
Ich weiß, dass ist sicherlich ein Thema, das nicht für jeden etwas ist, aber ich finde es unglaublich wichtig, wenn wir wirklich erblühen und unser Potenzial immer mehr entfalten wollen. Denn was geschieht, wenn wir unseren Rucksack von altem Gefühlsballast immer mehr loslassen ist, dass mehr Raum entsteht für uns, so wie wir wirklich sind, für unsere Kraft und Größe, für unseren Ausdruck, unser Gleichgewicht und unsere Freiheit .
Und das ist es was ich mir für dich und mich und alle Menschen wünsche.
Hinterlasse gerne einen Kommentar und berichte, was dich in diesem Bezug bewegt oder auch, was dich dabei unterstützt durch diesen inneren Prozess zu gehen.
Von Herzen,
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