Vielleicht kennst du auch solche Momente oder Phasen in deinem Leben, in denen dir alles viel zu viel wird und du dich absolut überfordert fühlst. Tausend Dinge schwirren uns im Kopf herum und wo wir hinschauen fühlen wir uns milde ausgedrückt herausgefordert. Überall Baustellen, Verzweifelung regt sich in unserem Inneren und wir versuchen da irgendwie schnellstmöglich wieder rauszukommen.
Auch ich kenne solche Momente und möchte Impulse mit dir teilen, wo Land auf uns wartet...
Dem Raum geben was da ist
Neulich habe ich mit einer Freundin telefoniert, die gerade in so einem Moment war, in dem sich Stress und Überforderung in ihr breit gemacht haben. Sie erzählte mir von all dem was sie gerade bewegt... und ich habe ihr zugehört. Dann gab es eine erste Pause und ich hätte schon fast etwas gesagt. Zum Glück habe ich es geschafft zu schweigen, denn ich habe gespürt, wie alles in ihr arbeitet und sie einfach diesen Raum braucht, der sie liebevoll wahrnimmt, so dass sie sicht traut sich selbst zu zeigen.
Dann hat sie weitergesprochen und eine tiefere Ebene in ihrem Erleben erreicht. Ich war einfach da und habe ihr gelauscht. Nicht nur ihren Worten, sondern all dem was sie gerade mitteilt. Und wieder gab es eine Pause. Diese war sogar noch länger... und dann voller Vertrauen, sprach sie Dinge aus, die all diese Stille brauchten und sie fing an zu weinen...
Sie weinte und irgendwann atmete sie tief durch und realisierte: "Ja, hier bin ich jetzt."
Wow, die Gefühlslawine war hindurchgerollt und was jetzt da war, war nicht rosarot und in Watte gepackt, aber es war wesentlich friedlicher.
Diese Begegnung hat mich sehr berührt und auch staunen lassen, wie viel leichter es sein kann, wenn wir uns erlauben uns zu öffnen und zu vertrauen. So berührend schön!
Achtsam unserem Stress begegnen
Ob Organisationsstress, schwierige Entscheidungen, ein Übermaß an Dingen, die wir zu verarbeiten haben - uns überfordert zu fühlen geht in der heutigen schnelllebigen Zeit recht schnell. ;-) Und dieses Gefühl ist nicht unbedingt eines, was sich kuschelig weich anfühlt, eines mit dem wir uns wohlfühlen. Ich beobachte auch, dass gerade wenn es auch um unsere Kinder geht es nicht unbedingt einfacher wird.
Doch wie wir auch versuchen uns abzulenken, wie wir versuchen zu vertuschen was wir fühlen, wenn diese Gefühle da sind, sind sie da. Und was da ist, möchte gesehen werden, sonst steckt es fest und blockiert unseren Lebensfluss, unsere Kraft und Klarheit.
Ganz praktisch bedeutet das, das wir erst einmal ehrlich mit uns selbst sind und erkennen:
"Oh ja, ich fühle mich gerade vollkommen im Stress." Das ist ein erster wichtiger Schritt!
Als nächstes kommen wir nicht drum herum das Weglaufen vor diesem Gefühl aufzugeben. Unser Leben ist in diesem Moment wie es ist. Und was den Unterschied für uns macht ist, ob wir das anerkennen, das es so ist. Uns erlauben Inne zu halten und unsere Überforderung und unseren Stress nach und nach zu fühlen ist der zweite Schritt. In kleinen Portionen, so wie es für dich geht. Das braucht Mut, ist vielleicht ungewohnt, unbequem und neu, doch es ist absolut machbar. :-)
Wie fühlt es sich an, wenn du gestresst bist? Spürst du wie sich dein Körper verkrampft und zusammenzieht? Spürst du, wie du es kaum aushälst einen Moment still zu halten? Spürst du Hibbeligkeit oder Druck?
Ja, ich weiß alles nicht besonders angenehme Dinge, doch was geschieht, wenn du dir erlaubst sie zu fühlen? Was geschieht, wenn du fühlst, was du fühlst und deine Gefühle offen erforschst?
Das Überraschende ist, dass es dann meistens gar nicht so schlimm ist, wie wir befürchtet haben. Intensiv und unangenhem durchaus, doch die Angst vor diesem Gefühl war höchstwahrscheinlich noch viel unangenehmer, oder?
Was ich als hilfreich empfinde, ist uns eine Auszeit zu gönnen, so klein sie auch sein mag.
Zeit einmal zum Verschnaufen, zum Wahrnehmen wie es uns wirklich geht. Zeit wieder in unserem -> Körper anzukommen, Zeit zum -> Atmen und Zeit unseren Gefühlen Raum zu geben.
Hast du Lust das im Alltag einmal auszuprobieren oder noch intensiver zu erforschen?
Dem Leben erlauben zu fließen und unsere Mitte neu entdecken
Was mir auch total hilft wenn ich einmal merke: "Oh, gerade ist es ganz schön viel!" ist Bewegung.
Tanzen, Herumhüpfen, Spazierengehen in der Natur, meine Stimme tanzen lassen und singen, all das sind Dinge die mir helfen angestaute Gefühle leichter wieder in Fluss zu bringen. Nicht um sie wegzukriegen, sondern um mit ihnen leichter in Kontakt zu kommen und mich nicht in irgendwelchen kopflastigen Gedankenwelten zu verheddern.
Was auch hilfreich sein kann ist, wenn jemand ein offenes Ohr für uns hat und einfach nur zuhört. Vielleicht eine Freundin, vielleicht dein Freund, vielleicht dein Kuscheltier oder jemand anderes dem du vertraust. Du kannst denjenigen bitten wirklich "nur" zuzuhören.
Wenn du möchtest, dann öffne dich für die Unterstützung nach der du dich sehnst, wie auch immer sie für dich konkret aussehen mag. Vielleicht ist diese Unterstützung auch ein Mittagsschlaf, eine Stunde nur für dich oder ein Bad... ?
Umso mehr wir uns auf diese unangenehmen Gefühle wirklich einlassen, das heißt uns erlauben sie tatsächlich zu fühlen, um so mehr geben wir die Erlaubniss, dass sich diese Gefühle durch uns hindurch bewegen dürfen. Im Grunde ist es so einfach und doch, da wir diesen Umgang mit unseren Gefühlen einfach nicht gelernt haben, herausfordernd zugleich.
Je öfter wir spüren, wie wertvoll es ist, wenn wir uns dem hinwenden, was tatsächlich in uns lebt, wird es jedes Mal ein klein wenig leichter. Jedes Mal wächst unser Vertrauen und wir spüren, das Leben hat unser Bestes im Sinn.
Je mehr wir unseren Gefühlen, gerade auch den unangenehmen, erlauben durch uns zu fließen, desto einfacher finden wir wieder zu uns selbst, in unsere Mitte und Kraft. Wir nehmen klarer wahr, was jetzt wichtig für uns ist und in welche Richtung es weiter geht.
Fühlt sich etwas von dem was ich beschreibe passend für dich an?
Wenn du möchtest dann erprobe es ganz praktisch für dich in deinem Alltag und schaue ob es dich unterstützt. Natürlich kannst du auch gerne berichten, was du erlebst und deine Fragen dazu stellen. Ich freue mich von dir zu hören!
Wenn du spürst du wünschst dir ganz persönliche Begleitung von mir, dann schau gerne hier.
Alles Liebe für dich!
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